Was bedeutet belohnungsbasiertes Training und muss ich immer füttern?
Belohnung
Hier wird rein positiv trainiert. Das bedeutet, dass wir deinem Tier kleinschrittig beibringen, welches Verhalten sich lohnt und das belohnen wir. Die Belohnung bzw. den Verstärker gibt dein Hund vor. Das bedeutet, wenn in Zukunft das Verhalten öfter gezeigt wird, hast du den richtigen Verstärker gewählt.
Signal
Das Signal ist nur eine neue Ablenkung für deinen Hund, es löst nicht das Verhalten aus. Der Auslöser für das Verhalten deines Hundes ist also nicht das Signal sondern der Verstärker! Hier gilt es herauszufinden, welcher Verstärker für deinen Hund großartig ist. Bis das Verhalten optimal gezeigt wird, ist Belohnung das A und O, später wird variabler belohnt.
off cue / kein Signal zu Beginn der Übung
Zu Beginn des Trainings und bevor dein Hund das gewünschte Verhalten direkt zeigt, ist es wichtig optimal zu belohnen. Das bedeutet, dass wir dich auch im TIMING schulen. Zu Beginn trainieren wir ohne Signal, denn erst wenn dein Hund das Verhalten zuverlässig ausführt, gebe wir das Signal. Ich kann das Signal auf unterschiedliche Weise geben, näheres dazu in unserem Kurs.
kein Futter, wenn Verhalten nicht optimal gezeigt wird
Es hält sich stark die Meinung, dass erst belohnt wird, wenn der Hund das Verhalten optimal ausführt. Leider wird dabei die Lerntheorie nicht beachtet und der Hund weiß nicht was sich lohnt. Es handelt sich hierbei auch nicht um Bestechung wie fälschlicherweise einige vermuten, das ist dann nur beim Menschen der Fall, wenn du das so sehen möchtest. Ich mag es schon nach getaner Arbeit mein Geld zu erhalten, du auch?
variabel belohnen / Beispiel betteln am Tisch
Zeigt mein Hund nun das erwünschte Verhalten bei einem bestimmten Signal, dann fange ich an variabel zu belohnen, dadurch wird das Verhalten robuster und der Hund wird es noch besser zeigen. Ein Beispiel: Der Hund bettelt bei Tisch. Zuerst finden die Menschen das süß und schenken ihrem felligen Freund viel Aufmerksamkeit und belohnen mit Futter/Essensresten. Nun aber stört das Verhalten, der Mensch möchte dass der Hund aufhört zu betteln. Hier fangen nicht Trainer auch schon ganz richtig an. Verhalten wird ignoriert. Aber, der Mensch ist nicht geduldig genug. Der Hund zeigt das Verhalten nun stärker, d. h. er wird die Pfote auf das Bein des Menschen legen oder hochspringen, knurren, bellen. Denn aus Hundesicht hat der Mensch das Verhalten nicht mitbekommen und er muss er stärker zeigen, um Erfolg zu haben. Und immer mal wieder wird der Hund belohnt, durch Augenrollen, genervtes Ausatmen, ein hör endlich auf gibt es verbal. Also intermittierend wird der Hund mit Aufmerksamkeit belohnt und das Verhalten wird öfter gezeigt. Perfekte Trainingseinheit für Betteln am Tisch. ;)
Was der Hund allerdings hier zeigt, ist ein Löschungstrotz, dadurch die Verstärkung der Verhaltensweisen, die er zeigt.
Das stärker werden des Verhalten, belohnen wir auch im Training für verschiedene Varianten. Wie in unserem Video mit dem Handtarget.
Fehlverhalten / Meideverhalten / Angst
Du möchtest dass dein Hund auf seinem Bettchen bleibt. Siehe unser kostenloses Deckentraining, bei dem ich Lui ziemlich ansäusele, weil er es einfach super findet. Ich habe auf dem Bettchen schon oft belohnt, geringwertige Belohnung gibt es fürs runterhüpfen und eine bessere Belohnung gibt es wieder für das Zurückkommen auf die Decke.
Hochspringen: Dein Hund springt hoch, du belohnst mit runterschupsen und einem verbalen geh runter. Das bedeutet für deinen Hund "jippih spielen". Gut gemacht Mensch, du hast das hochspringen belohnt.
Aversive und strafende Maßnahmen haben einen negativen Effekt. Hier entsteht oft Meideverhalten was gekoppelt ist mit Angst. Ehrlich gefragt: "Ich möchte nicht das mein bester Freund Angst vor mir hat, du?"
kein Futter im Training
Kann ich verstehen wenn du BARF`st, das ist ein gematsche, Futter ist everywhere. Aber Futter geht am schnellsten, für eine Übung oder einen Trainingsschritt nimm schnell abschluckbare Leckerchen. Wenn du für eine Übung 3 Trainingsschritte hast, dann hat dein Hund am Ende der Übung 9 Leckerchen bekommen. Fertig, dann noch was spielen, in einen anderen Raum gehen noch etwas trinken lassen oder raus in den Garten für Pipi.
Wenn dein Hund ein schlechter Fresser ist, dafür gibt es ebenfalls Übungen, die Futter aufwerten.
Belohnung ist wichtig
Wir wissen doch alle selber, wie schön es ist gelobt oder belohnt zu werden, wenn nicht ein starker Druck dahinter steckt. Ich mag Lob. Also suche ich bestimmte Verstärker aus dem Alltag, die mein Hund toll findet und nutze diese als Verhaltensverstärker.
Hundeschule Hunde-Service Schenzer / Leinenführung
Wir arbeiten nur über Verstärkung, weil es einfach mehr Spaß macht und dein Hund motiviertet mitarbeitet. Achte auf kurze Trainingssessions, verstärke mit etwas das dein Hund liebt und spiele danach.
Zum Beispiel Baby in der Fußübung/Leinenführigkeit: hier brauche ich ein erhöhtes Erregungslevel, damit mein Hund sich fokussieren kann und komplett auf die Übung konzentriert ist. Den Verstärker den sie braucht, um dieses nah an mir auf der Seite gehen ist "kuscheln". Mit Futter zeigt sie das Verhalten weniger gut, also wird sie gekuschelt und ich habe ein sicheres Fußlaufen. Du siehst, Verstärker sind wichtig im Tiertraining sowie der Punktgenaue Einsatz von ihnen. Du brauchst keinen Hammer um ein Fliege von der Nase deines Hundes zu entfernen.
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